ARTernative by Marina Michou

“Kommen die Regennächte, die Baumwollnebel?”, frage ich ihn und erinnere ihn an einen seiner eigenen Verse aus seiner persönlichen Sammlung mit dem Titel Paralogy. Und er antwortet: “Es ist klar, dass es keine gute Zeit ist, in der wir leben. Es gibt viele Sorgen, Ängste und Befürchtungen. Ich hatte kürzlich ein Abenteuer mit meiner Gesundheit. Und ich will Ihnen nicht verheimlichen, dass mir dabei etwas sehr Merkwürdiges klar wurde. Ich habe darüber nachgedacht, wie quälend es wäre, weiterzumachen, wenn ich wieder gesund würde. Ich fragte mich, wie lange ich noch in dieser Welt leben würde? Überall um uns herum: Krankheit, Tod, Bitterkeit, Elend und unerträglicher Verlust. Ich bin dieser Situation überdrüssig. Ich kann nicht anders, als mich an das bekannte Klagelied zu erinnern, in dem es heißt: “Erhebe dich, Mariota, von der Erde und der schwarzen Erde. Mach deine Nägel zu Schaufeln, deine weichen Nägel zu Schaufeln”. Eine Steigung in unserem Leben. Ein endloser seelischer Schmerz, ein Kummer, eine Trauer, ein Wehklagen. Menschen sind durch eine Pandemie für immer verloren gegangen, und heute herrscht in Europa wieder ein Krieg. Ich vermisse die Momente, in denen man sich über das Kleine und Wenige gefreut hat. Alles ist komplexer geworden.