Das Kind in uns: Ein Schlüssel zur authentischen Entwicklung

Die beste Medizin für Kinder ist Liebe und Akzeptanz. Doch haben wir uns jemals gefragt, ob uns ein Kind – sei es unser eigenes oder das innere Kind in uns – wirklich etwas Wichtiges mitteilen will? Und wann haben wir uns selbst zuletzt wirklich angenommen?

Johann Wolfgang von Goethe sagte einst:
“Kinder sollen zwei Dinge von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.”

Wir alle möchten in den Augen unserer Kinder die Besten sein. Doch was ist wirklich richtig, und was ist falsch? Diese Frage bleibt oft unbeantwortet – besonders dann, wenn das Kind, das Orientierung sucht, in uns selbst steckt.

Erwachsenwerden bedeutet Selbst-Erziehung

Auf dem herausfordernden Weg des Erwachsenseins benötigen wir Geduld – nicht nur mit unseren Kindern, sondern auch mit uns selbst. Es bedeutet, über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen, Impulse zu kontrollieren, den Narzissmus zu überwinden und unser Verhalten bewusst zu regulieren.

Joseph Zuber formulierte es treffend:
“Kinder brauchen mehr Vorbilder als Kritik.”

Denn Strafen haben selten nachhaltige Wirkung. Vielmehr brauchen Kinder – und das innere Kind in uns – Anerkennung, Zuwendung und Bestärkung. Es verdient eine Umarmung für das, was es bereits versucht und erreicht hat. Diese Wertschätzung wird zum Treibstoff für das, was noch kommt – morgen, übermorgen und weit darüber hinaus.

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Elternsein beginnt bei uns selbst

Wir werden zu besseren Eltern, indem wir uns selbst erziehen. Denn in uns allen lebt noch ein Kind – eines, das sich freut, das weint, das wütend ist, das jedes Jahr aufs Neue Schönheit und Wunder erlebt. Manchmal trösten wir es, manchmal ignorieren oder verdrängen wir es. Doch es zu unterdrücken, indem wir uns ausschließlich an unser „erwachsenes Ich“ wenden, schadet uns mehr, als es nützt. Es macht uns unsicher, entfremdet uns von uns selbst.

Heraklit beschrieb dies als den „nassen Zustand“ – eine Phase der Unsicherheit und Entfremdung. Und genau hier liegt eine große Chance: Kinder geben uns die Möglichkeit zu echter Kommunikation und tiefem Kontakt. Sie sind eine Einladung zur Veränderung – hin zu mehr Echtheit, mehr Verbundenheit.

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Anne Frank schrieb in ihrem Tagebuch:
“Eltern können nur gute Ratschläge geben und den Weg weisen, aber die endgültige Formung des Charakters eines Menschen liegt in seinen eigenen Händen.”

Jede Entscheidung liegt letztlich bei uns: Hören wir dem Kind zu oder übergehen wir es? Schenken wir ihm Zuneigung oder bestrafen wir es? Akzeptieren wir es oder ignorieren wir seine Bedürfnisse?

Das Kind in einer rationalen Welt

In einer Welt der Erwachsenen, die von Logik dominiert wird und Emotionen oft ausblendet, vergessen wir leicht, dass wir selbst einmal Kinder waren. Doch unsere inneren Kinder bleiben nicht stumm. Wenn sie sich nicht gesehen oder verstanden fühlen, melden sie sich – manchmal leise, manchmal laut.

Und ihre Reaktionen folgen keiner rationalen Logik, sondern entstehen aus purer Emotion. Sigmund Freud beschreibt Kinder als ego-zentriert, mit intensiven Bedürfnissen, die sie rücksichtslos befriedigen wollen – wie ein dreijähriges Kind in der Süßigkeitenabteilung eines Supermarktes!

Wenn wir unser inneres Kind ignorieren, äußert es sich auf andere Weise: durch unerklärliche Ängste, plötzliche Wut oder sogar psychosomatische Symptome. All das sind Zeichen, die uns zurufen: „Sieh mich! Hör mir zu! Schenk mir die Aufmerksamkeit, die ich verdiene!“

Wachstum durch Selbstakzeptanz

Das Kind in uns verschwindet nie – es wächst mit uns. Und indem wir es annehmen, verstehen und wertschätzen, werden wir nicht nur bessere Eltern, sondern auch vollständigere, ausgeglichene Erwachsene. Wahre Reife bedeutet nicht, das Kind in uns zu unterdrücken, sondern es als Teil unserer Entwicklung anzunehmen. Denn genau darin liegt die Essenz des Menschseins: eine Balance aus Vernunft und Gefühl, aus Wurzeln und Flügeln.

DAS KIND IN DIR DARF NIEMALS VERSCHWINDEN

Es gibt nur zwei Möglichkeiten, sein Leben zu leben: Die erste besagt, dass nichts ein Wunder ist, und die zweite, dass alles ein Wunder ist.”
– Albert Einstein
„Mir ist klar, dass Humor nicht jedermanns Sache ist. Es ist nur für diejenigen, die Spaß haben, das Leben genießen und sich lebendig fühlen wollen.“
– Anne Wilson Schäfer

„Vergiss nicht, unterwegs an den Blumen zu riechen. Nehmen Sie sich Zeit, um zu erkennen, dass Sie am Leben sind. Du kannst nur einen Tag leben: heute!”
– Ray Fearon

“Die raffiniertesten Menschen, die ich kenne, haben ein Kind in sich.”
– Jim Henson
„Befreien wir uns von jeglicher Form der Kontrolle. Konzentrieren wir uns auf den inneren Rhythmus, der mit unserem Herzen übereinstimmt. Das Maß der Verantwortung entspricht dem Bedürfnis nach Evolution. Hören wir einfach auf das Kind in uns, lassen es uns ins Ohr flüstern.”
– Grigoris Deoudis